So, Leute – ich hab keine Ahnung, in welcher Bubble ihr sonst so unterwegs seid. Aber in meinem Umfeld gibt es ziemlich viele Menschen, die irgendeine Form der Ausbildung zum Coach oder Ähnlichem haben. Deshalb gibts auch ziemlich viele Coaches bei Insta und Co. und manchmal frage ich mich: Gibts noch Menschen, die NICHT als Coach arbeiten?

Oft hab ich auch das Gefühl, das ist alles irgendwie das gleiche und ich sehe Dinge in der Coaching-Welt, bei denen ich mir denke: Uff. Näää! Ich hoffe, die Leute denken nicht, ich mache und glaube auch sowas!

Deshalb gehts also in diesem Post und der nächsten Zeit bei Insta ein bisschen um: MICH (höhö)! Vor allem möchte ich dir allerdings gerne was dazu erzählen, was meine Auffassung von Coaching ist, nach welchen Grundsätzen ich arbeite und vor allem: Was Coaching für mich eben nicht ist. Falls du also schon länger denkst „Ich hätte mal Bock auf ein Coaching bei Andrea“ – nach diesem Beitrag hast du hoffentlich ein Gefühl dafür, was du bekommst und was nicht.

Aber von vorne:

„Coaching und ’n Blog? Echt jetzt?“ – Wie ich zu dieser Mission hier gekommen bin und warum ich das alles mache

Auf dem Blog und bei Instagram habe ich ja schon mehrfach davon berichtet, welchen Weg ich die letzten Jahre so gegangen bin. Davon, dass ich ein ziemlich geregeltes und gutes „Standardleben“ hatte. Und von meiner wachsenden diffusen Unzufriedenheit damit.

Deshalb habe ich mir damals auf meinem Weg mehrere Coachings gegönnt, um mir darüber klarzuwerden: Wohin will ich im Leben? Was läuft gerade gut und was darf noch besser werden? Und wie komm ich dahin?

Fragen, die ich mir bis dahin nie gestellt hatte und die sich viele Menschen in den Intensität wahrscheinlich nie stellen. Und Fragen, die für mich vieles verändert haben und die sich für mich wirklich gelohnt haben. Auch wenn es oft anstrengend war, den Weg dann auch wirklich zu gehen.

Ich habe seitdem viel in meinem Leben konkret angepackt, mich verändert und mich besser kennengelernt. Ich weiß jetzt „Mit mir ist nichts komisch oder seltsam – ich bin nur in einigen Dingen nicht so drauf wie andere Menschen. Und das ist ziemlich gut so!“

Dabei habe ich erkannt: Es darf sich noch eine ganze Menge ändern in der Gesellschaft. Es scheint immer noch einige, wenige „Ideale“ und „Richtlinien“ zu geben, denen alle nachrennen und wehe! du passt da nicht rein.

Seitdem mir das einmal aufgefallen ist, sind diese Dinge und Fragen plötzlich überall…

  • Warum soll ich nur einen Job haben, wenn ich auf zwei verschiedene Sachen Bock habe?
  • Was soll dieses „Selbst und ständig“-Gelaber, sobald jemand sagt „Ich mach mein eigenes Ding?“
  • Wieso kann ich den Kontakt zu Leuten nicht abbrechen, wenn die mir nicht gut tun?
  • Warum muss ich als Frau Kinder kriegen? Wieso meinen alle, mir da reinlabern zu können und mir meine Entscheidungskompetenz absprechen zu dürfen?
  • Warum soll ich Muttersein toll finden, wenn das nur bedeutet, dass ich dann ewig Teilzeit arbeite, die komplette Carearbeit mache und Vati darf sich loben lassen, wenn er den kleinen Quentin einmal die Woche aus der Kita abholt?
  • Warum muss ich ohne Kinder immer begründen, dass ich gerne Teilzeit arbeiten würde?
  • Wieso soll ich 40 Stunden im Büro absitzen, wenn ich die Arbeit auch in 30 Stunden schaffe?
  • Wieso soll ich eine Führungsposition annehmen, wenn ich gar keine Lust auf Führung habe?
  • Warum ist „Ich hab keinen Bock heute!“ kein akzeptierter Grund, um eine Verabredung abzusagen?

Und bei alldem habe ich gemerkt, wie „seltsam“ und einsam du dich fühlen kannst, wenn du diese Fragen stellst und versuchst, da auszubrechen, Grenzen zu ziehen und das Leben zu finden, was für DICH passt und nicht nur für alle anderen. Deshalb möchte ich Menschen wie dich in meinen Coachings begleiten, die auch gerade auf diesem Weg sind.

Ich wünsche mir, dass sich niemand mehr rechtfertigen muss, für die Art wie sie/er leben oder arbeiten möchte. Ich möchte dich gerne in ein Leben begleiten, dass du zu dir, deiner Persönlichkeit und deinen Stärken passt – und nicht nur zu dem, was deine Eltern sich damals immer für dich (und sich) gewünscht haben. Oder von dem, was deine Freund*innen oder Kolleg*innen von dir erwarten. Oder von dem was „Frauen/Männer halt so machen oder wie die eben so sind.“

Ich wünsche mir, dass du aus diesem ganzen Gelaber und Gedöns ausbrechen kannst und dich fragst: „Warum mach ich den ganzen Sch***** hier eigentlich? Will ich das? Was ist meine Definition von Familie, Arbeit, Erfolg, Freundschaft oder Gesundheit? Würde ich genauso leben, wenn mich keiner bewerten oder kritisieren würde?“

Deshalb mach ich das hier. Und Coaching ist meiner Meinung nach eine super Möglichkeit, dich auf diesem Weg zu begleiten, wenn du möchtest. Denn ich wollte nicht nur darüber schreiben, sondern Menschen mit konkretem Veränderungswunsch professionell unterstützen können.

Denn ich glaube: Nur wenn mehr Leute sich trauen, ernsthaft ihr Ding zu machen, trägt das dazu bei, dass die Gesellschaft insgesamt bunter und toleranter wird. Ich wünsche mir sehr, dass ich dazu ein bisschen (oder ein bisschen mehr) beitragen kann. Mit meinen Coachings und mit meinen Texten und Gedanken hier.

Was Coaching für mich ist …

Heruntergebrochen auf die drei wesentlichen Aspekte ist Coaching für mich Folgendes:

1. Hilfe zur Selbsthilfe: So abgedroschen das auch klingt – ein Coach wird deine Probleme nicht lösen (auch ich nicht ;)) – das liegt bei dir.

Und das ist auch gut so. Ich gehe immer davon aus, dass du deinen eigenen Weg und die für dich passende Lösung schon kennst. Meine Rolle sehe ich darin, dich zu unterstützen, genau diese Lösungen für dich zu finden. Über die richtigen Fragen und die entsprechenden Coachingmethoden. Ich „moderiere“ sozusagen den Prozess, aber den Weg darfst du für dich selber beschreiten. Das führt mich auch zum nächsten Punkt.

2. Etwas, das meine Klient*innen selber gestalten

Ja, ich biete verschiedene Pakete an. Wie diese Stunden dann mit mir inhaltlich ausgestaltet sind, liegt aber bei dir. Was möchtest DU erreichen? Welche Methoden fühlen sich für dich stimmig an? Welches Tempo ist das richtige? Dabei richte ich mich immer danach, was für dich passt und gerade „oben auf liegt“.

3. Ein Prozess, in dem es kein „richtig“ oder „falsch“ gibt und dementsprechend auch keine Ratschläge

Wie schon gesagt – du bestimmst den Prozess und hast deine eigene Realität, dein eigenes Umfeld und bist als Person einzigartig, in den Dingen, die dir wichtig sind und die dich ausmachen. Ich kann dir Methoden und Modelle aufzeigen, mit denen du Dinge besser verstehen kannst. Was du davon wie für dich umsetzt und was sich für dich richtig anfühlt, liegt bei dir. Ich werde nicht sagen: „Ich würde das so und so machen.“ Denn ich bin nicht du. Ganz einfach 😉

… und was Coaching für mich NICHT ist

Wenn man sich in der Coaching-Bubble mal so umguckt, bekommt man schnell den Eindruck, dass Coaching ein totaler „Schönwetter-Prozess“ ist, in dem alle Klient*innen mit ihren Coaches lachend über die Blumenwiese rennen und dabei mit Räucherstäbchend wedelnd irgendwelche Affirmationen runterbeten. Währenddessen ist alles total angenehm und bunt und wir schicken im Minutentakt Wünsche ans Universum, die dann ganz easy und ohne großen Aufwand einfach wahr werden.

So ist Coaching bei mir NICHT. Dafür bin ich zu pragmatisch.

Um das gleich mal klarzustellen: Ich habe überhaupt nichts gegen Affirmationen, Visualisierung, Räucherstäbchen und Co. (abgesehen von den Räucherstäbchen hab ich diese Dinge auch schon selber für mich genutzt). Vielen Leuten hilft gerade der spirituelle Weg gut weiter. Aber eben nicht allen.

Und: Das bildet eben auch nur einen Teil dessen ab, was meiner Erfahrung nach wichtig ist, wenn du langfristig wirklich was verändern möchtest.

Für meine Coachings und mein Verständnis von Coaching heißt das Folgendes:

1. Coaching ist nicht ausschließlich ein angenehmer Erweckungsprozess

In erster Linie ist Coaching Arbeit. Und diese Arbeit erfordert, dass du dich mit die selber, deinen Gedanken und deinen Gefühlen auseinandersetzt und das ist übrigens nicht immer schön.

Gibt ja einen Grund, warum wir abends alle lieber vor Netflix abhängen, als mal ne Stunde still auf dem Sofa zu sitzen. Wer weiß, was da alles so aufkommt. Die gute Nachricht: Wenn du dich darauf einlässt und dazu bereit bist, dich selbst zu hinterfragen und kennenzulernen, dann sind richtig große positive Veränderungen möglich. Das ist aber nicht immer so easy, wie das von außen oft den Anschein erweckt.
Deshalb gilt auch …

2. Veränderungen passieren nicht einfach durch Wünsche ans Universum, durch Affirmationen oder Klangschalen-Meditation

All diese Dinge sind Methoden, die du als Verstärkung nutzen kannst, wenn dir das hilft. Aber den A**** musst du schon selber hochkriegen.

Ja, es hilft, sich Dinge irgendwo zu wünschen. Aber nicht, weil das dann automatisch passiert, sondern weil du deinen Fokus darauf ausrichtest und z. B. Gelegenheiten eher als solche wahrnimmst. Und Affirmationen helfen dir, dich selber in eine positive Haltung zu bringen (nachgewiesenermaßen, hab ich auch schon ausprobiert).

Doch dafür musst du erstmal wissen: Was will ich denn überhaupt? Wer bin ich? Und was kann ich konkret TUN, um dahin zu kommen? Auf welche Art funktioniert das für mich am besten? Helfen mir Affirmationen oder schreib ich lieber morgens meine konkreten Ziele auf? Und da sind wir wieder bei der Arbeit, die vorher ansteht. Was dir dann konkret in der Umsetzung hilft, das erarbeitest du mit meiner Unterstützung selber. Mir selber helfen Affirmationen auch und auch ich habe ein Visionboard (Klischeekiste auf). Dabei habe ich es aber nicht belassen. Ich habe konkrete Jahres- und Quartalsziele mit terminierten ToDos. Ohne das wäre ich heute nicht da, wo ich bin.

Es gibt sicher Menschen, denen eine eher spirituelle Ausrichtung total hilft und die damit für sich große Erfolge haben. Jede Art der Persönlichkeitsentwicklung finde ich erstmal großartig und jede*r darf da die eigenen Methoden finden.

Zu mir passt es aber eben nicht, so zu arbeiten. Menschen, die mich gut kennen, würde mich vermutlich nicht wiedererkennen, wenn ich das täte. Und ich mich selber auch nicht.

Wenn ich mir mein heutiges Leben einfach nur irgendwo aus dem Orbit herbeigewünscht hätte, wäre ich vermutlich immer noch angestellt und hätte nach wie vor keine Altersvorsorge.

Will sagen: Reinspüren in bestimmte Gefühle und danach handeln ist im Coaching total wichtig, ein klares Bild der Zukunft zu haben ist super und eine spirituelle Praxis hilft vielen dabei. Auch da gibt es aber Abstufungen und ich selbst habe einige dieser Übungen auf mich und meine pragmatisch-wissenschaftliche Haltung angepasst und fahre gut damit. Auch du darfst da deinen eigenen Weg finden. Wovon ich jedoch überzeugt bin: Ohne strategischen Plan und konkrete Handlungen kannst du so viel beten, Journal schreiben und meditieren wie du willst – du wirst nicht da ankommen, wo du hin möchtest.

3. Coaching ist keine Vergangenheitsbewältigung und ersetzt keine Psychotherapie

GANZ. WICHTIGER. PUNKT! Meine Coachings sind pragmatisch auf die Zukunft ausgerichtet, darauf was du verändern willst und was du dafür konkret tun kannst. Sie ersetzen auf keinen Fall eine Therapie!

Vermutlich kommen wir hier und da an Glaubenssätzen und Prinzipien vorbei, die du von frühen Bezugspersonen übernommen hast und diese darfst du dann auf die heutige, ganz konkrete Situation hin hinterfragen. In diesem Bereich bin ich kompetent und ausgebildet und tue das mit dir gerne.

ABER: Ich maße mir weder an, mit dir dein inneren Kind heilen zu können, noch irgendwelche frühen Kindheits-Traumata mit dir zu bewältigen. Dafür gibt es nicht ohne Grund ausgebildete Therapeuten und auch einige Coaches mit spezieller Ausbildung. Zu denen zähle ich aber (noch) nicht und ich weiß auch nicht, ob ich jemals dazu zählen möchte.

Es folgt jetzt meine ganz persönliche Meinung und Wahrnehmung dazu: Es gibt da draußen so einige Coaches, die meines Erachtens in dem Bereich ihre Kompetenz überschätzen und im Zweifel bei ihren Klient*innen Fässer aufmachen, ohne dafür die ausgebildet zu sein, mit den Konsequenzen daraus umzugehen und ihr Gegenüber entsprechend aufzufangen. Ich glaube, dass genau so etwas vielen mehr schadet als nützt – gerade denen, die sich vielleicht an einen Coach wenden, weil sie (nicht schnell genug) keinen Therapieplatz bekommen können und sich dringend Hilfe wünschen.

So sehr ich diesen Wunsch und die Notsituation dahinter nachvollziehen kann: Wenn ich im Coaching an einen Punkt komme, an dem ich merke, dass vielleicht eher therapeutische Hilfe gefragt ist, dann sage ich das auch. Denn es gibt einfach Verantwortungen, die ich nicht übernehmen kann und möchte. Und unter keinen Umständen möchte ich mangels Ausbildung und Kompetenz in diesem Bereich jemandem schaden und mich für diesen Schaden dann auch noch bezahlen lassen. Ende der Durchsage.

4. Coaching findet nicht nur in den Coaching-Sessions statt und Veränderungen sind nicht nach drei Monaten „fertig“

Viel wichtiger, als das, was im Coaching selber passiert ist das, was zwischen den Sessions passiert und nach Ende des Coachingprozesses.

Deshalb bekommst du von mir normalerweise nach jeder Session noch eine kleine, individuelle Hausaufgabe, mit denen du deine Erkenntnisse vertiefen und weiterarbeiten kannst. Und auch das, was „in dir selber“ in der Zwischenzeit passiert und was nachwirkt, ist sehr entscheidend.
Das gilt auch nach Abschluss unserer Zusammenarbeit: Der Prozess der Persönlichkeitsentwicklung ist nie „fertig“ (ist zumindest meine bisherige Erfahrung).

Ich habe für mich den Anspruch, dich am Ende so zu entlassen, dass du mit einem anderen, geschärfteren Blick für dich und andere in die Welt gehst und Dinge künftig anders anpackst, als du das vorher getan hast.


Ich selber nehme nach wie vor regelmäßig Coachings in Anspruch, wenn ich irgendwo feststecke und alleine nicht richtig weiterkomme.

5. Im Coaching geht es nicht darum, andere Menschen zu verändern, sondern darum, dich selber zu verändern.

Wäre super, wenn das ginge, oder? Schnipps und sofort sind alle so lieb und toll zu dir, wie du es gerne hättest.

Die schlechte Nachricht: Du kannst immer nur dich selbst ändern, deshalb lass ich auch keine Ziele im Coaching zu die lauten „Ich möchte, dass mein Partner mit besser versteht“ oder „Ich will, das mein Chef mir endlich mehr Wertschätzung entgegenbringt.“ Das wirst du nicht hinbekommen und ich auch nicht. Denn ich kenne diese Menschen und deren Perspektive nicht und zaubern kann ich auch nicht. Und das ist auch gut so, denn sonst wärst du ja drauf angewiesen, dass andere sich ändern, damit es dir besser geht.

Die gute Nachricht also: Du kannst dich selber verändern! Und damit unter Umständen auch Einfluss darauf haben, wie andere mit dir umgehen (aber nicht zwangsläufig). Zumindest kannst du jedoch einen Weg finden, mit dem Verhalten anderer anders umzugehen.
Eine andere Haltung und andere Gedanken dazu entwickeln. Oder dich vielleicht auch von diesen Menschen abgrenzen und distanzieren, wenn gar nichts mehr geht. In jedem Fall achte ich immer darauf, dass du zu 100% Einfluss auf das Ziel hast, was du im Coaching erreichen willst – und das ist oft nur eine Frage der Formulierung.

Hast du weitere Fragen zu meinem Coaching-Verständnis oder meinem „Warum“? Frag mich gerne hier oder bei Instagram oder schick mir einfach eine Mail! Ich freue mich, von dir zu hören!