Sich beruflich neu zu orientieren, kann eine spannende, aber auch herausfordernde Entscheidung sein. Vielleicht bist du schon einige Jahre in deinem Job, hast viel gelernt und hast auch das Gefühl, es schon „weit gebracht“ zu haben. Da stellt sich die Frage: Ist ein Berufswechsel das Richtige für mich? In diesem Beitrag erfährst du, welche Fragen du dir stellen kannst und wann dir ein Coaching bei der beruflichen Neuorientierung helfen kann, herauszufinden, wie es weitergeht.
1. Selbstreflexion: Wo stehe ich und was will ich?
Der erste Schritt auf dem Weg zur beruflichen Neuorientierung ist die Selbstreflexion. Also schnapp dir ein Notizbuch (ein Schmierzettel tut es auch, bitte keine Ausreden), such dir einen ruhigen Ort und frage dich:
- Was mag ich an meinem aktuellen Job und was nicht?
- Welche Werte und Interessen sind mir wichtig?
- Was sind meine Stärken und Schwächen?
Wenn du noch weiter gehen willst, schreib doch einmal auf, was Arbeit für dich eigentlich bedeutet:
- Warum arbeite ich eigentlich? Was ist für mich persönlich der Sinn von Arbeit?
- Welche Rolle spielt Geld?
- Wie sollen andere Aspekte deine Lebens mit meiner Arbeit in Beziehung stehen, z. B. Parter*in, Familie, Freundschaften – aber auch meine sonstigen Interessen und Hobbys?
Schau dir die Antworten auf diese Fragen an und überlege: Passt das eigentlich zu dem, was ich gerade tue? Wo tue ich etwas, was nicht zu dem passt, wie ich mir Arbeit eigentlich vorstelle? Wo tue ich etwas, das mit Werten widerspricht oder nicht zu meinen Stärken passt?
2. Analyse der aktuellen Jobsituation: Warum will ich mich verändern?
Eine genaue Analyse deiner aktuellen Jobsituation ist entscheidend – deshalb widme ich mich im Coaching diesem Part oft sehr intensiv. Denn: Manchmal muss es vielleicht gar nicht der radikale Bruch sein.
Überlege dir:
- Was sind die Hauptgründe für meinen Wunsch nach Veränderung?
- Gibt es Aspekte meines aktuellen Jobs, die ich verbessern oder anders gestalten könnte?
Oftmals kann auch eine Veränderung innerhalb des bestehenden Jobs neue Motivation und Zufriedenheit bringen. Es muss nicht die beste Lösung sein, alles hinzuwerfen – auch wenn das manchmal wie der einzige Ausweg aussieht.
Wenn das nicht der Fall ist, geht es weiter mit Schritt 3.
3. Ideen sammeln
Im nächsten Schritt geht es darum, Ideen zu sammeln. Dabei geht es ganz explizit nicht um DIE EINE Idee, sondern um ganz viele. Aussortieren kannst du später immer noch. Frage dich:
- Welche Ideen kommen mir spontan, wenn ich mir anschaue, was ich gerne tue?
- Welche Stärken und Fähigkeiten habe ich und wie kann ich diese in einem anderen Feld einsetzen?
- Gibt es Unternehmen, die ich besonders spannend finde – auch wenn ich noch gar nicht weiß, ob die einen Job für mich haben?
4. Feedback und Ideen von anderen einholen
An dieser Stelle geht es raus aus dem eigenen Kopf, denn: Eine Neuorientierung ist Teamarbeit – so wie die meisten anderen Projekte auch. Der Austausch anderen kann wertvolle Einblicke und Perspektiven bieten.
- Welche Fähigkeiten und Talente sehen andere in mir?
- Wie schätzen sie meine Chancen in einem neuen Berufsfeld ein?
- Welche Ideen haben andere für meine berufliche Zukunft?
Ein Teil meines Karriere-Coaching-Pakets ist es übrigens, auf Wunsch einen kreativen Workshop mit Menschen aus deinem Umfeld zu moderieren.
5. Neue Tätigkeiten ausprobieren: Prototypen für mögliche Jobideen bauen
Bevor du eine endgültige Entscheidung triffst, ist es sinnvoll, neue Tätigkeiten auszuprobieren. Nebenprojekte oder ehrenamtliches Engagement bieten eine hervorragende Möglichkeit, in neue Berufsfelder hineinzuschnuppern und praktische Erfahrungen zu sammeln, ohne gleich den sicheren Hafen deines aktuellen Jobs zu verlassen. Frage dich:
- Kenne ich Menschen in diesem Bereich, die ich interviewen könnte?
- Kann ich mich über ein Ehrenamt rantasten an ein Feld, das ich spannend finde?
- Gibt es eventuell die Möglichkeit, zu hospitieren?
Auf diese Weise bekommst du ein besseres Gefühl, ob deine Ideen tatsächlich zu dem passen, was du dir vorstellst. Und auch dafür, was du brauchst, um in dem Bereich fußzufassen – denn gerade bei einer Neuorientierung ist das ein wichtiges Thema.
Fazit
Wie du siehst, gibt es eine ganze Menge Fragen, die du dir stellen kannst – und auch solltest – bevor du dich „aus dem Stand“ für eine neue Karriere entscheidest. Wenn du dir dabei Unterstützung wünscht, begleite ich dich gerne mit einem Karriere Coaching. Auch der Linc Personality Profiler kann dir dabei helfen, deine eigene Persönlichkeit und deine Stärken bei einer beruflichen Neuorientierung besser zur berücksichtigen.
Hast du dich schon mal gefragt, ob du deinen Beruf noch einmal wechseln und etwas ganz anderes machen sollst? Wie hast du dich entschieden? Und: Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?